Während viele Einzelhändler angesichts der Corona-Krise schließen müssen, sind Bau- und Gartenmärkte in allen 16 Bundesländern geöffnet. Auch an den Sonntagen dürfen die Geschäfte öffnen. Die Betreiber ergreifen Maßnahmen zu Infektionsschutz.
Aufatmen in der DIY-Branche: Bau- und Gartenmärkte dürfen in der Corona-Krise geöffnet bleiben, wie aus den Verordnungen der 16 Bundesländer hervorgeht. „Eine Öffnung (…) erfolgt unter Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen“, heißt es dazu meist sehr allgemein.
Auch die Öffnung an Sonn- und Feiertagen ist gestattet. Allerdings gelten dafür unterschiedliche Regelungen: In den meisten Bundesländern gilt offenbar von 12 bis 18 Uhr, einige sprechen von 13 bis 18 Uhr, andere machen keine näheren Angaben dazu. Das Land Nordrhein-Westfalen beispielsweise weist ausdrücklich darauf hin, dass die Aufhebung des Verkaufsverbots nicht an den Osterfeiertagen gilt. Auch der Zeitraum für die Öffnung an Sonn- und Feiertagen ist von Land zu Land verschieden geregelt.
Einige Baumärkte haben bereits Kundeninformationen veröffentlicht. Hornbach zum Beispiel hatte in den vergangenen Wochen bereits erste Maßnahmen zum Infektionsschutz in den Märkten umgesetzt: Reinigungsintervalle verkürzt, zusätzliche Desinfektionsspender aufgebaut, Kassenkräfte mit Handschuhen ausgestattet und die Kunden für die Einhaltung größer Abstände sensibilisiert. Veranstaltungen und Vorführungen sowie Mitarbeiterschulungen und -reisen jeglicher Art wurden abgesagt.
Ab sofort werden Beratungsgespräche bei Hornbach nur noch an den Infotheken geführt, in einem Mindestabstand von zwei Metern. In der Kassenzone setzt man auf mobile Abstandshalter und weist die Kunden auch mit Plakaten und Hinweisschildern nachdrücklich auf den Mindestabstand von zwei Metern hin. Man appelliere an die Kunden, diese Maßnahmen ernst zu nehmen – im eigenen Interesse, aber auch mit Blick auf die Gesundheit der Mitarbeiter in den Märkten. Die Marktleiter sollen darüber hinaus allzu große Kundenströme durch Zutrittsbeschränkungen regulieren, falls dies erforderlich sein sollte.
Bei Bauhaus heißt es auf der Website: „Derzeit müssen wir die Anzahl der Kunden, die permanent im Haus sind, reduzieren. Deshalb haben wir Zugangsbeschränkungen. Bitte halten Sie, wo es möglich ist, einen Abstand von mindestens 1,5 Meter. Dies gilt insbesondere an den Infotheken und an den Kassen. Derzeit müssen wir die Beratungs- und Serviceleistungen reduzieren. Gerne zeigen wir Ihnen, wo Sie die Produkte finden oder weitere Informationen erhalten.
Obi meldet: „Wir haben diverse Maßnahmen ergriffen, um euch bestmöglich zu schützen. Hierdurch kann es zu Einschränkungen im Service-Bereich kommen.“
Wie die Unternehmen mit der Sonntagsöffnung umgehen, war kurzfristig nicht insgesamt in Erfahrung zu bringen. Bei Hornbach hält man sich die Option zunächst offen, wird wahrscheinlich aber nur einzelne Standorte öffnen.
